- Was macht ein Energieberater? Energieberater analysieren Gebäude, erstellen Sanierungspläne und empfehlen Maßnahmen wie Dämmung oder erneuerbare Energien, um Energieeffizienz zu steigern. Sie begleiten zudem die Umsetzung und sichern Fördermittel.
- Kosten und Förderungen: Beratungen kosten meist mehrere hundert Euro, sind jedoch durch staatliche Förderungen (bis zu 80 %) stark vergünstigt. Erstgespräche sind bei Archisell natürlich kostenlos.
- Lohnt sich ein Energieberater? Absolut! durch niedrigere Energiekosten, erhöhte Förderungen und mehr Nachhaltigkeit amortisiert sich ein Energieberater besonders bei größeren Sanierungen schnell.
Bis zu 250.000 Euro – so hoch können die staatlichen Förderungen für energetische Sanierungen sein. Doch wie funktioniert das genau?
Energieausweise, Sanierungspläne und verschiedene Maßnahmen machen es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Hier kommt der Energieberater ins Spiel.
Bevor Sie jedoch Ihr Vermögen und Ihr Wohngebäude einem Energieberater anvertrauen, sollten Sie genau wissen, was ein Energieberater macht. Genau dafür sind wir da!
In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Energieberater macht, welche Aufgaben er übernimmt, wie Sie einen guten Energieberater finden und welche Förderprogramme des Bundes Sie für Ihre energetischen Sanierungsmaßnahmen nutzen können.
Die 5 Hauptaufgaben eines Energieberaters
Was macht ein Energieberater? – Ein Energieberater spielt eine wichtige Rolle bei der Fachplanung und Baubegleitung von energetischen Sanierungen. Das ist jedoch längst nicht alles. Wir zeigen Ihnen die fünf zentralen Aufgaben eines Energieberaters und wie der gesamte Prozess abläuft, um Fördermittel zu sichern und die Energieeffizienz Ihres Gebäudes zu verbessern.
1. Erstellung eines Energieaudits
Der erste Schritt bei der Energieberatung für Wohngebäude ist die Erstellung eines Energieaudits. Hierbei analysiert der zertifizierte Energieberater den energetischen Ist-Zustand Ihres Gebäudes. Diese detaillierte Analyse umfasst unter anderem die Überprüfung der Dämmung, Heizungsanlage und der Nutzung erneuerbarer Energien. Auf Basis dieser Analyse gibt der Energieberater Empfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz und erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP).
2. Beratung und Empfehlungen
Nach der Analyse folgt die Beratung. Hier legt der Energieberater konkrete Maßnahmen zur energetischen Sanierung Ihres Gebäudes fest. In den meisten Fällen beinhalten diese Empfehlungen:
- Installation von Solaranlagen und anderen erneuerbaren Energien
- Einsatz von Wärmepumpen
- Modernisierung der Heizungsanlage
Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Senkung der Energiekosten bei, sondern verbessern auch die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich. Zudem wird der individuelle Sanierungsfahrplan (ISFP) regelmäßig aktualisiert, um sicherzustellen, dass alle Schritte aufeinander abgestimmt sind.
3. Hilfe beim Energiemanagement
Wurde bei der Analyse eine Schwachstelle im energetischen Ist-Zustand des Gebäudes entdeckt, hilft Ihnen der Energieberater, effektive Energiemanagement-Strategien zu entwickeln. Dazu zählen Maßnahmen zur Optimierung der Heizungssteuerung, Verbesserung der Dämmung und die Integration erneuerbarer Energien. Ein qualifizierter Energieberater sorgt dafür, dass alle Schritte aufeinander abgestimmt sind, um die bestmögliche Energieeffizienz zu erzielen.
4. Beschaffung von Fördermitteln und Zertifizierungen
Ein guter Energieberater kennt sich mit den verschiedenen Förderprogrammen des Bundes aus. Er unterstützt Sie bei der Beantragung von Fördermitteln und sorgt dafür, dass alle erforderlichen Zertifikate vorliegen. Die Förderung kann bis zu 80 % der förderfähigen Kosten decken. Ein erfahrener Energieberater stellt sicher, dass Sie alle Möglichkeiten nutzen, um staatliche Förderungen zu erhalten.
Ein qualifizierter Energieberater wird Ihnen dabei auch beim Thema KfW-Kredit zur Seite stehen, um sicherzustellen, dass Sie von den besten finanziellen Möglichkeiten profitieren. Zudem ist es wichtig, dass der Energieberater über die geschützte Berufsbezeichnung verfügt und in der Expertenliste der Deutschen Energie Agentur (dena) eingetragen ist. Nur so können Sie sicher sein, dass Sie einen professionellen Energieberater an Ihrer Seite haben.
5. Durchführung einer Umweltbewertung
Neben der Energieeffizienz bewertet der Energieberater auch die Umweltverträglichkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen. Dazu gehören unter anderem Thermografie-Aufnahmen und der Blower-Door-Test, die undichte Stellen und Wärmeverluste aufdecken. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die energetische Sanierung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch nachhaltig ist. Dies ist besonders wichtig, wenn es um energieeffizientes Bauen geht, um langfristig effiziente Gebäude zu schaffen.
Darum brauchen Sie einen Energieberater
Ein Energieberater spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung energetischer Sanierungen. Beispielsweise bei der Planung einer neuen Heizung übernimmt der Energieberater die Fachplanung und Baubegleitung. Er erstellt einen detaillierten Sanierungsplan, der festlegt, wo die neue Heizung installiert werden sollte, um maximale Effizienz zu erzielen.
Der Energieberater unterstützt auch bei der energetischen Sanierung von Nichtwohngebäuden und der Beantragung staatlicher Förderungen. Es ist jedoch wichtig, dass der beauftragte Energieberater genau auf Ihre Bedürfnisse und das spezifische Vorhaben abgestimmt ist. Ein professioneller Energieberater, dessen Kerngebiet beispielsweise die energetische Fachplanung ist, passt besser zu Ihrem Projekt als jemand, der sich auf Architektur spezialisiert hat.
Besonders einkommensschwache Haushalte profitieren von einer qualifizierten Energieberatung, da der Energieberater alle Möglichkeiten der staatlichen Förderung ausschöpfen kann. Durch die individuelle Beratung und den maßgeschneiderten Sanierungsfahrplan können Sie Ihr Haus energetisch auf den neuesten Stand bringen und dabei langfristig Kosten sparen.
Wie finde ich einen guten Energieberater?
Nicht jeder, der sich als Energieberater bezeichnet, ist auch wirklich qualifiziert. Daher ist es wichtig, einen hochqualifizierten und zertifizierten Energieberater zu finden, der Ihnen hilft, Kosten zu sparen und unnötige Ausgaben zu vermeiden. Folgende Kriterien sind bei der Auswahl entscheidend:
- Mindestanzahl an Unterrichtseinheiten: Laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) müssen angehende Energieberater mindestens 160 Unterrichtseinheiten im Basismodul plus 40 UE Vertiefung Wohngebäude nachweisen, bevor sie die Prüfung ablegen dürfen.
- Eintrag in der Energieeffizienzliste: Ein zertifizierter Energieberater muss in der Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) aufgeführt sein. Nur dann können Sie sicher sein, dass der Energieberater alle nötigen Qualifikationen mitbringt und die Prüfungen beim BAFA erfolgreich abgelegt hat.
- Erfahrung in der Praxis: Ein Energieberater, der bereits Bauvorhaben begleitet hat, kennt die Herausforderungen der Praxis und kann Sie kompetent beraten. Achten Sie darauf, dass der Energieberater Referenzen vorweisen kann und über praktische Erfahrung verfügt.
Ein guter Energieberater wird außerdem eine umfassende Beratung anbieten, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Besonders bei komplexen Projekten ist eine qualifizierte Energieberatung unverzichtbar, um die gesamte Gebäudehülle energetisch zu optimieren.
Muss ich den Energieberater bezahlen?
Nein, zumindest nicht vollständig. Das Erstgespräch ist in der Regel kostenlos. Bei einer Vor-Ort-Beratung können allerdings Kosten von etwa 30 Euro anfallen. Der Großteil der Kosten wird jedoch durch staatliche Förderprogramme des Bundes gedeckt, sofern der Energieberater auf der Expertenliste der dena aufgeführt ist.
Bei größeren Projekten kann es zudem notwendig sein, einen zusätzlichen Kredit aufzunehmen, um die Kosten zu decken. Hierbei spielt der KfW-Kredit eine wichtige Rolle, da er oft zu besonders günstigen Konditionen angeboten wird. Der qualifizierte Energieberater wird Sie auch hierbei beraten und die besten finanziellen Möglichkeiten aufzeigen.
Wie erhalte ich die Förderungen?
Nur Energieeffizienz-Experten, die auf der Expertenliste der dena eingetragen sind, dürfen staatliche Förderungen beantragen. Diese Expertenliste können Sie auf der Website der dena unter energie-effizienz-experten.de einsehen.
Durch die Unterstützung eines professionellen Energieberaters können Sie sicherstellen, dass alle Voraussetzungen für die Förderung erfüllt sind und die energetische Sanierung reibungslos abläuft.
Wie läuft eine Energieberatung ab?
Um Ihnen einen Überblick zu geben, zeigen wir Ihnen die einzelnen Schritte, wie eine professionelle Energieberatung abläuft.
1. Kostenloses Erstgespräch
Im ersten Schritt findet ein kostenloses Erstgespräch statt. Bereiten Sie dafür die wichtigsten Daten Ihres Gebäudes vor, wie z.B. Baujahr, Fläche, Heizungsart, Heizkosten und Grundriss. Der Energieberater erstellt auf Basis dieser Informationen ein individuelles Angebot.
Nutzen Sie dieses Gespräch auch, um weitere Fragen zu klären, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Ein persönliches Gespräch mit dem Energieberater hilft Ihnen, Vertrauen aufzubauen und sich einen ersten Eindruck von seiner Kompetenz zu verschaffen.
2. Erstellung einer digitalen Kopie
Der nächste Schritt ist die Erstellung einer digitalen Kopie Ihres Gebäudes. Der Energieberater kommt zu Ihnen nach Hause, um die Flächen auszumessen und den energetischen Ist-Zustand des Gebäudes zu erfassen. Mit diesen Daten wird eine detaillierte digitale Kopie erstellt, die als Grundlage für den individuellen Sanierungsfahrplan dient.
Dabei ist es wichtig, dass der Energieberater nicht nur das Haus energetisch bewertet, sondern auch mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz aufzeigt. Diese umfassende Beratung ermöglicht es Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen und die besten Maßnahmen für Ihr Projekt auszuwählen.
3. Erstellung des individuellen Sanierungsplans
Mit der digitalen Kopie Ihres Gebäudes erstellt der Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP). Dieser Plan umfasst konkrete Maßnahmen wie den Austausch der Heizung, die Verbesserung der Dämmung und die Integration erneuerbarer Energien.
Der individuelle Sanierungsfahrplan wird auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Gebäudes abgestimmt und berücksichtigt alle relevanten Aspekte der energetischen Modernisierung. Ziel ist es, das gesamte Gebäude so effizient wie möglich zu gestalten.
Mit diesen fünf Fragen zum richtigen Energieberater
Um einen kompetenten Energieberater zu finden, sollten Sie folgende Fragen stellen:
Wie erfassen Sie den energetischen Ist-Zustand des Gebäudes?
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Maßnahmen für die Sanierung aus?
In welchem Bereich liegen Ihre Stärken?
Wie kalkulieren Sie die Kosten der einzelnen Maßnahmen?
Haben Sie bereits Erfahrung mit ähnlichen Projekten?
Hören Sie sich im Bekanntenkreis um, um Empfehlungen für einen qualifizierten Energieberater zu erhalten. Schließlich liegt es an Ihnen, den passenden Energieberater für Ihr Projekt zu finden und den individuellen Sanierungsplan umzusetzen.
Ein professioneller Energieberater wird Ihnen auch bei der Erstellung von Energieausweisen und der professionellen Baubegleitung zur Seite stehen. Diese Aufgaben der Energieberater sind entscheidend, um eine hohe Qualität bei der energetischen Sanierung zu gewährleisten.
Energieberatung der Verbraucherzentralen
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist eine weitere Möglichkeit, sich unabhängig und umfassend über das Thema Energieberatung zu informieren. Hier erhalten Sie eine qualifizierte Energieberatung, die speziell auf die Bedürfnisse von einkommensschwachen Haushalten zugeschnitten ist.
Ob es um die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans oder um die Integration erneuerbarer Energien geht – die Energieberatung der Verbraucherzentralen bietet Ihnen die Unterstützung, die Sie benötigen.